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Dr. med. univ. Reinhard Kaliwoda, MRM - Logo

Rekonstruktion mit Fremdgewebe

Bei dieser Methode erfolgt die Brustrekonstruktion mit einem kochsalzgefüllten Implantat oder einem Silikonimplantat. Die Silikonimplantate sind die gleichen, die bei einer Brustvergrößerung verwendet werden. Bei der Sofortrekonstruktion wird das Implantat über den selben Zugangsweg wie die Brustentfernung eingesetzt. Dadurch können zusätzliche Narben vermieden werden. Bei der Spätrekonstruktion erfolgt der Zugang über die bestehende Narbe. In den meisten Fällen wird das Implantat unter den Brustmuskel platziert. Zusätzlich wird oft noch ein Netz zur Stützung des Implantates und zur besseren Definierung der Brustumschlagsfalte verwendet. Dieses Netz besteht entweder aus Kunststoff oder einer sterilen Gewebematrix.

Eine Brustrekonstruktion kann auch noch nach vielen Jahren nach Brustamputation mit sehr guten Ergebnissen durchgeführt werden. Da der Hautmantel für die ausgewählte Prothese primär zu klein ist, muss die Haut zuerst mit einem Gewebeexpander vorgedehnt werden. Damit wird für die spätere Silikonprothese Platz geschaffen. Der Expander wird im Abstand von einigen Wochen mehrmals mit Kochsalz aufgefüllt, bis die gewünschte Größe des Hautmantels erreicht ist. Nach dieser schonenden Dehnung der Haut wird der Gewebsexpander gegen die Silikonprothese getauscht.

Der Vorteil der Rekonstruktion mit einem Implantat liegt in der kurzen Operationsdauer (zirka 1 ½ bis 2 Stunden) und einem Krankenhausaufenthalt von etwa einer Woche. Der Nachteil von Implantaten ist die Möglichkeit einer Protheseninfektion und eine verstärkte Bindegewebsreaktion rund um die implantierte Prothese (Kapselfibrose). Eine solche Kapselfibrose kann zu Schmerzen führen, die eine Explantation der Prothese erforderlich machen können.

Weiters beschreiben einige Patientinnen ein Fremdkörpergefühl durch die Silikonprothese. Nach einer vorangegangen Bestrahlung des Operationsgebietes sollte diese Methode des Brustaufbaus wegen der erhöhten Kapselfibroserate und dem durch die Bestrahlung leicht verletzlichem Gewebe möglichst nicht angewendet werden. Postoperative Schmerzen treten in den ersten 2 - 3 Tagen durch das Legen des Implantates unter den Brustmuskel auf, lassen sich aber mit einer entsprechenden Schmerztherapie gut beherrschen.

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